Corona - Quarantäne und Isolation

27.Januar 2022


27.01.2022, überall in den Medien wurde berichtet. Berichtet vom ersten Corona Fall von vor zwei Jahren in Deutschland.

28.01.2022, ein Donnerstag, wir saßen zum Abendessen zusammen und irgendwie kam ich auf die Idee, schon den Essensplan für die kommende Woche machen zu wollen. Alle guckten mich seltsam an, aber egal, wir haben den Plan fertig gemacht. 

All so feine Sachen standen drauf. 

Dann meinte Stephan, dass wir direkt eine Liste zum Einkaufen machen können, dann würde er direkt einkaufen fahren - ob ich mitfahren würde.

Ne, war  ja Donnerstag!

Die jungen Ärzte und Bergdoktor - da fahre ich doch nicht einkaufen.


Stephan kam also später mit ganz vielen leckeren Sachen aus dem Supermarkt zurück. 


Da ahnte noch niemand... 

... wie die nächsten Tage aussehen würden.

Nachts habe ich wahnsinnig geschwitzt und hatte wahnsinnige Gliederschmerzen. Von jetzt auf gleich. Hab das schwitzen auf eine Hypo geschoben, aber die Werte zeigten eher die andere Richtung. 


28. Januar 2022


Am Morgen klingelte der Wecker und ich weckte Stephan, dass er doch zur Arbeit muss.

"Du nicht?", war seine Frage. "Ne ich nicht!", krächzte ich.

Stephan stand auf und stand auf einmal mit nem Coronatest vor mir. 


Kaum die Verpackung aufbekommen führte ich den Test durch. 

NEGATIV - egal, so konnte ich nicht arbeiten und meldete mich krank. 

Vom Bett ging es mit Decke direkt auf die Couch. Daraufhin folgte ein Anruf beim Hausarzt.

Ich sollte um 10.00 Uhr dort sein - mit FFP2 Maske.

Gesagt - getan habe ich mich bellend dort hingeschleppt.

Diagnose: Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis und Verdacht auf Corona - "Ah, nicht gut!", sagte der Doc als er das Blut am Teststäbchen sah. Das sei quasi schon das Positivergebnis.

Ok, aber offiziell musste ich noch warten.

Da ich eh zu nichts zu gebrauchen war, ging es, mit Wolldecke wieder auf die Couch.

Da Freitag war, war auch Stephan früh zu Hause - ich lag immer noch auf der Couch und schlummerte so vor mich hin.


29. Januar 2022 


Die Nacht war bescheiden und auch der Samstag begann mit Husten, mittlerweile auch Schnupfen, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen.

Nach einem kleinen Frühstück ging es für mich in die Wanne - das mach ich nur, wenn ich krank bin.

Mit ein bisschen Musik und nen Schaumbad war das ganze auszuhalten. 

Und dann, dann kam das Ergebnis. 

POSITIV!

OK, gerechnet hatte ich damit schon, aber wenn man es schwarz auf weiß hat, dann ist es normal was ganz anderes. 

Als ich aus der Wanne raus war, stand erstmal Organisation auf dem Programm.

Neben beschissenen Blutzuckerwerten informierte ich nach und nach alle Kontakte.

Gut, das wir uns da aktuell noch ziemlich eingeschränkt haben, so waren es relativ wenige. 

Erstmal wieder völlig ko ging es auf die Couch für das nächste Nickerchen. 

Insgeheim hatte ich gehofft, dassves kein Corona ist. 

Ok, die Symptome passten, aber ich hatte Appetit. 

Ein Symptom von Omikron ist Appetitlosigkeit - bei mir nicht.



Nachmittags klingelte erstmal mein Telefon. 

Peggy war dran. Sie vermisste meine GUTENMORGENKAFFEESTORYS. 

Stimmt, die gab es seit ein paar Tagen gar nicht mehr. 

Aber das war gerade auch eher zweitrangig. 

Ich erzählte ihr also, warum es diese nicht gab. 

Nach dem Telefonat guckte ich dann mal nach dem ein oder anderen Foto, um meine Community auf dem Laufenden zu halten. 

Ich legte auf Instagram schnell ein neues Highlight an CORONA. 

Jeden Tag eine Story, mehr war nicht wirklich drin. Aber die Reaktionen darauf waren toll. Viele Gesesungswünsche und auch viele Rückmeldungen dazu, das ich so herrlich ehrlich bin und zeige, wie Corona und Diabetes sich vertragen. 



Zum Abendessen gab es was Leckeres  und dann ab uns Bett, alles an Medikamenten nehmen und Heia machen. 

30. Januar 2022 


Der Sonntag startete genau wie der Samstag endete.

Also erstmal alles an Medikamenten einwerfen und dann Badewanne, in Ruhe.

Die Blutzuckerwerte ließen zu wünschen übrig. Mir ging es echt mies.

Ok, das sagt man hier bei uns in Bottrop nicht wirklich, aber ich dachte, ich spritze mir Wasser statt Insulin.

Am Nachmittag ging es echt mies. So habe ich einfach mal Ketone gemessen - puh. 

Diese beiden Bilder habe ich meiner besten Diabetesberaterin Britta geschickt.

Sie ist immer für einen da. Im Notfall auch am Wochenende. 

Und irgendwie war das ein Notfall für mich. Ich stand so neben mir.

Und was soll ich sagen, habe Britta das erste Mal ein wenig nervös mitbekommen.

Stephan hat jetzt auch ihre Nummer und wir haben am Telefon das Ketonschema besprochen. Hatte ich so schnell zu Hause nicht in der Hand.


Dreimal also 6 Stunden hat es gebraucht, bis der Blutzucker wieder so etwas in die richtige Richtung ging.

Gott sei Dank werde ich ja von meinem CGM gewarnt, wenn die Werte nicht stimmen. 

So bin ich dann an dem Sonntag wieder ruck zuck ins Bett. 

31. Januar 2022


Vom Bett ging es auf die Couch.

Blutzucker soweit ok, Pumpe lief auch noch auf 180 %!

Stephan und die Kids steckten erstmal einen Test in die Nase.

Alle negativ. 

Mir ging es unverändert bescheiden. 

Stephan fing, nachdem er alles organisatorische mit Lennart und seiner Praktikumsstelle geklärt hat mit der Arbeit an.

Stephan blieb im Homeoffice, Lennart ging zum Praktikum und Inger war zu Hause, da Lehrerfortbildung war.

Dienstag sollte es wieder in die Schule gehen. Eigentlich - meiner Meinung nach - unverantwortlich. 

Von Seiten der Schule gab es nur die Info, dass geboosterte Kinder nicht in Quarantäne gehen. 

Abends kam noch eine Mail, dass man uns durchaus verstehen könnte und wenn wir die Kinder abmelden würden, sie als entschuldigt gelten. 


Ab mittags klagte Stephan über Kopfschmerzen, meldete sich dann für den Rest des Tages von der Arbeit ab.


Ich blieb auf der Couch. 

Mittags gab es für mich ein GESUNDWERDSÜPPCHEN. 

Nach dem Kochen, c30 Minuten auf den Beinen, war ich aber auch schon wieder ziemlich ko. 

1. Februar 2022


Neuer Tag, neues Glück!

Mein Schnupfen besserte sich. Der Husten macht mich verrückt, der Rücken tut weh, von den Kopfschmerzen gar nicht zu sprechen.

Aus Neugier, was mein Test anzeigt, steckten wir uns an diesem Morgen alle einen Test in die Nase.

Stephans erster Kommentar: "Mit ganz viel Phantasie,...!"

Ein Blick von mir, "da braucht man keine Phantasie!" 

Also wieder telefonieren.

Stephan mit der Praxis, Termin zim PCR Test ausgemacht, ich mit der Schule, Stephan mit der Praktikumsstelle.

Kinder bleiben mit sofortiger Wirkung im Homeschooling. 

Inger hat sofort mit ihrer Freundin getextet und sich alle Aufgaben schicken lassen. 

Lennart hat Kontakt zu den Praxisbetreuern aufgenommen und Aufgaben bekommen. 


Schule in Präsenz nächste Woche, wenn die Kids negativ bleiben.



Am Nachmittag klapperte der Briefkasten. Darin ein Schreiben von Gesundheitsamt. Dort wurden noch Daten von mir bezüglich der Kontaktverfolgung benötigt.

Also angerufen und alles geklärt.

Stephan, der oben im Homeoffice saß, hab ich "kurz" darüber informiert. Ne, nie wieder. Leute ich sags euch, zwei Etagen hoch. Geht gar nicht. Puterrot im Gesicht und total außer Puste.


Unten ging es dann auf ded Couch weiter. 

Ein bisschen TV an und berieseln lassen. 

"Daheim und Unterwegs" - genau das richtige - ein bisschen leckeres Essen,... 


Leckeres Essen, das Stichwort. 

Ich im Wohnzimmer, Inger in der Küche. Sie hat für uns alle gekocht. 

Tortelliniauflauf mit Kochschinken Tomatensoße und Spaghetti mit Kochschinken Champignon Sahnesauce. 


Gut, dass wir so große Kids haben. 

Lennart kam auch noch dazu und hat geholfen. 


Am Abend stand ein leckeres Essen auf dem Tisch. 

Danke ihr beiden! 


02. Februar 2022

Aus ingers Zimmer waren Stimmen zu hören. Sie saßim Unterricht. Danke liebes HHG. das läuft so gut mit dem Homeschooling. Top. 

Inger war dem Unterricht in der Schule komplett zugeschaltet und konnte ganz normal mitarbeiten. Ab und an, war der Drucker zu hören, da hat sie in Echtzeit Arbeitdblätter bekommen. 

Lennart arbeitete an seiner Praktikumsmappe und Stephan führte das ein oder andere Telefonat. Er war ziemlich verschnupft. Aber auf das offizielle Ergebnis mussten wir noch warten. 

Ich trank den ersten Tee, nahm meine ganzen Tabletten, den Hustensaft und wartete auf der Couch bis Stephan mit dem ersten Telefonat fertig war. Dann gab es Frühstück. 

Vom Frühstück aus ging es dann wieder auf die Couch. Die Luft ist knapp, die Kopfschmerzen werden besser, der Blutzucker passt so lala.

Basal klappt ganz gut, die Boli sind etwas knapp bemessen. 

Zum Mittag gab es wieder ein GESUNDWERDSÜPPCHEN! 

Auf das Süppchen folgte die Couch und ein Quarantäne Besuch.

Irgendwie so ein bisschen wie im Zoo. 

Der Besuch auf der Terrasse, ich hinter der Scheibe im Wohnzimmer. 

Kennt ihr alle Harry Potter?

Die Szene im Zoo am Schlangen Terrarium!?


Aber die Blumen sind schön, sehr schön. Ein bisschen Frühling.

Danke Susi. 


So wie der Besuch ablief, lief auch die Übergabe des Einkaufszettels ab. 

Diesen haben wir geschrieben und mit einem Teststreifen von außen an den Fensterrahmen geklebt.

So konnten meine Schwiegereltern diesen dann abholen und für uns die Einkäufe auf dem Markt erledigen. 

Auch danke hierfür. 

Den Rest des Tages habe ich auf der Couch verbracht. Stephan hat in der Zeit das ein oder andere Telefonat gemacht.

Gefühlt, dachte ich, geht es aufwärts. Aber abends musste ich doch feststellen, dass die Luft schon ziemlich knapp ist.

So jagde ein Hustenanfall den anderen - was total an den Nerven zerte.

Mit allen Medikamenten versorgt, bin ich von der Couch direkt ins Bett verschwunden. Denn auch der Blutzucker lies wieder zu wünschen übrig, aber ohne Ketone. 

03. Februar 2022

Weiter geht es. Erst ein kleines Frühstück und dann ganz gemütlich duschen, Katheder neu machen, frisch fühlen. 

Aber so duschen kann auch ziemlich anstrengend sein. 

Der Blutzucker hielt sich im Rahmen, der erste Morgen ohne Kopfschmerztablette. 


4. Februar 2022

Da Sonntag die Quarantäne ausläuft und auch die AU an diesem Freitag endete, rief ich beim Arzt an. Ich wollte kurz absprechen, wie es mit einer weiteren AU aussehen würde. 

Dort am Telefon wurde ich schnell zum Arzt selbst durchgestellt. Schon seltsam. 

Ich erzählte so einiges, er fragte einiges und bat mich dann meinen Sohn zu schicken, um die Einweisung fürs Krankenhaus abzuholen. 

Krankenhaus? Ne!

Er: "Doch, das muss alles einmal abgeklärt werden, Corona und Diabetes, die Werte,...!"

Von da an funktionierte ich nur noch, rief auf der Arbeit an, packte meine Tasche - keine Ahnung was da alles drin war.

Kurz nach 10 Uhr wurde ich dann auch schon abgeholt - vom KTW. Puh, ganz schön beklemmend das Gefühl.

Im KH angekommen wurde ich einmal komplett auf den Kopf gestellt. 

Blutzucker, Blutdruck, Blutbild, Blutgasanalyse, Röntgen,... 

Als die Blutwerte da waren, fasste der Arzt alle Ergebnisse zusammen, zeigte mir das Virus auf dem Röntgen und meinte, dass ich mach Hause könnte, wenn der Blutdruck runter geht. Also bekam ich ein Medikament unter die Zunge gesprüht, dann warten, wieder messen, wieder das Medikament, warten, messen. 

Ok, endlich alles gut. 

Dann wurde ich entlassen und musste auf den KTW warten. 

Die nächsten beiden Wochen hatte ich jetzt noch erstmal AU. 

Zu Hause angekommen, ging es sofort auf die Couch - die Kopfschmerzen von dem Blutdrucksenker waren der Wahnsinn.

Dann noch kurz was gegessen und ab ins Bett. 

5., 6. Februar 2022

Der Tag bestand aus Bett, Frühstück, Couch, Mittagssnack, Couch, Abendessen, Bett.

Alles in allem - chillen mit Husten.

7. Februar 2022

Freiheit - die Isolation war offiziell beendet. Aber was heißt das schon? Bin ich negativ, bin ich noch ansteckend?

Hab mich dann nach dem Frühstück erstmal frisch gemacht und bin dann zu Coronatest. Wir haben eine neue Teststation - rund 300 Meter von zu Hause entfernt.

Aber soll ich euch was sagen?

600 Meter können ganz schön weit sein.

Also bin ich nach dem negativen Testergebniss wieder auf die Couch. 

Lesen, Hörbuch, TV, Tee,... 

8. und 9. Februar 2022

Es ging weiter aufwärts. Ich fühlte mich wacher, fitter.

Doch wenn ich im Haus unterwegs war, jagte ein Hustenanfall den nächsten. 

Am Mittwoch habe ich dann meinen ersten "Ausflug" gemacht.

Einmal kurz zum Arzt und zur Apotheke. 

Insgesamt rund 800 Meter. 

Die frische Luft tat richtig gut. Aber so langsam wie ich unterwegs war, da brauchte ich schon was länger.


Den weiteren Mittwoch verbrachte ich auf der Couch mit meinem neuen Buch von Klaus Peter Wolf - ja, da kann mir die Ruhe gönnen. Dazu das ein oder andere Pralinchen aus dem Café ten Cate aus Norden.

Mittags gab es noch einen Besuch auf der Terrasse. Meine Eltern hatten erzählt, dass sie zum Markt wollten - da hab ich doch direkt mal eine "Bestellung aufgegeben".


ab 10. Februar 2022

So ging es Tag ein Tag aus.

Stephan konnte sich nicht freitesten, da er laut Schnelltest noch positiv war - aber auch egal, er war ja im Homeoffice.

Ich bewegte mich so von Couch zur Küche und zurück.

Mal ein Spaziergang durch den Garten und wieder zurück.

 

Und dann war da der Tag der Tage - mein erster großer Ausflug (15.02.2022) - ein Termin in der Salzgrotte. Das tat so gut, auch wenn das Husten danach so richtig salzig schmeckte.

Nach dem Besuch in der Salzgrotte gab es noch einen Tee und eine Waffel im Cafe direkt nebenan. 

Sehr schön, kann ich nur jedem empfehlen. Ich habe direkt den nächsten Termin ausgemacht.

 

 

Ich habe Corona hinter mir (Die akute Infektion), habe zwei Jahre Pandemie hinter mir. Zwei seltsame Jahre. Jahre, wo die Meinungen der einzelnen Personen so extrem auseinander gegangen sind. Impfung JA oder NEIN? Braucht man alle diese Maßnahmen?

Quarantäne? Isolation? Ist das nicht nur ne Grippe?

 

Das muss alles jeder für sich selbst entscheiden.

 

Ich kann nur für mich sagen, ich bin geimpft, habe mir die Auffrischung geholt, wir haben unsere Kinder impfen lassen und haben uns an die Regeln der Maßnahmen gehalten.

Ich bin froh, dass ich einen "relativ milden Verlauf" hatte, auch wenn er mich komplett umgehauen hat und sehr langwierig war.

 

Ich hoffe, dass das ganze bald ein Ende haben wird und wir wieder in ein relativ normales Leben starten können und nicht weiter die Wellen zählen müssen, denn das mache ich lieber an der See - egal ob Nord- oder Ostsee, oder vielleicht am Gardasee? Oder wo auch immer. Ich muss mal wieder ans Meer.

 

Bis dahin, eure Diasteffie


Hier ein kleines Update - 10.03.2022:


Ich bin immer noch in AU.

Ich kann ein wenig spazieren gehen - wie man so schön sagt: Schneckentempo.

Halte keinen Tag ohne Pause durch. 

Wie sagt eine meiner Lieblingsarbeitskolleginnen so schön: Unsere Steffie wurde so richtig aus dem Leben gerissen.

Jep, körperlich bin ich noch lange nicht die, die ich vor Corona war. 

Und vom Kopf her arbeite ich auch dran, wieder fit und frei zu werden. 

Interessant ist vielleicht auch die Grafik.

Oben die Werte sind die von Februar also Beginn der Infektion bis 4 Wochen danach. 

Die unteren Werte sind von der ersten Märzwoche.