Diaversary - mein Diabetesjahrestag!

Hier kommt wieder ein neuer Artikel,  aber nicht von einem Geburtstag (wie man wegen des Fotos denken könnte) - habe ja erst im Oktober !

 

Ich schreibe aber trotzdem von einem 

sagen wir mal - “Jahrestag“!

Der Tag meiner Diabetesdiagnose.


Mein Diabetes wird 14!

 

15.03.2004!

 

Es war eine Woche nach unserer Hochzeit.

Ich war schwanger mit unserem Großen.

 

Eigentlich war ich “nur“ wegen einer richtig dicken Erkältung beim Arzt.

Aber mein Hausarzt schaute mich an und meinte - da stimmt was nicht.

Ich wurde so richtig auf den Kopf gestellt.

Der Blutdruck war zu hoch, ich hatte von der letzten Untersuchung bei der Frauenärztin bis zu diesem Tag schon wieder abgenommen, musste ständig aufs Klo - was ich auf die Schwangerschaft geschoben habe.

Mir wurde der Blutzucker gemessen.

An den Wert kann ich mich nicht mehr erinnern, aber mein Hausarzt wurde nervös, da dieser viel zu hoch war.

Er rief direkt im Krankenhaus an, wo ich auch kurz darauf ankam - nein, ich bin nicht alleine gefahren.

Da Stephan beruflich unterwegs war, brachte mein Papa mich dort hin.

Ja, was soll ich sagen?

Ich hatte mit die Schwangerschaft irgendwie anders vorgestellt.

Naja musste ich wohl durch.


Die Diagnose Gestationsdiabetes!

Pen, Insulin, Mahlzeiten berechnen und und und.

 

Der hba1c ging von 13,4% (bei Diagnose) auf 5,4% runter.

 

Nach der Ersteinstellung im Krankenhaus wurde ich dann von einem Diabetologen weiter behandelt.

Dieser meinte, dass nach der Schwangerschaft wieder alles in Ordnung sei, da es sich um einen Gestationsdiabetes handelt.

 

 

 

Lennart wurde geboren, trotzdem ging es mir mit Metformin ( was ich nach der Entbindung verschrieben bekam) und so ohne Insulin gar nicht gut.

Das Metformin habe ich überhaupt nicht vertragen - ich bekam noch einige weitere Medikamente, aber nichts funktionierte.


Mein Diabetologe hat aber keinerlei weitere Untersuchungen gemacht, da er sich sicher war, dass der Gestationsdiabetes zu einem Typ2 geworden sei.

Lange Zeit ging ich nicht mehr zum Diabetologen, da ich mich nicht verstanden fühlte.

Aber irgendwann ging's nicht mehr.

Ich musste hin, aber nicht in diese Praxis.

  

     Ich fand eine Praxis in Essen (Empfehlung einer Mutter aus der Krabbelgruppe), direkt am Elisabeth Krankenhaus. Dort habe ich mir einen Termin gemacht und schleppte mich dort hin.

Schon rein optisch war die Praxis echt ansprechend.

Mir wurde Blut abgenommen, der Blutzucker gemessen und direkt in der Praxis der hba1c bestimmt - 11,9%!

 

Ui, so hoch.

Der Arzt veranlasste noch einen Antikörpertest und die Bestimmung des C-Peptid.

 

Zwei Tage später war ich wieder in der Praxis zur Besprechung!

Typ 1!

Endlich die richtige, wenn auch erst einmal niederschmetternde Diagnose!


Gestationsdiabetes - das wäre eine überschaubare Zeit gewesen.


Typ1, das ist was für immer.

 

Ich bekam einen Spritzplan, mit festen Essenszeiten.

 

Je besser meine Werte wurden, desto besser ging es mir.

Ein paar Wochen später durfte ich zur Schulung - eine ganze Woche lang.

Die Schulung fand im Elisabeth Krankenhaus in Essen satt.

 

 

Also wer im Ruhgebiert wohnt und eine richtig gute, ambulante Gruppenschulung sucht, dem kann ich das Elisabethkrankenhasu echt empfehlen.

Dort habe ich viel gelernt.

Ich hatte von dort an auch keinen festen Plan mehr, wurde auf ICT eingestellt und konnte nach Berechnung der Kohlenhydrate eigentlich alles essen.

 

Seitdem ich die richtige Therapie bekam, schwankte mein hba1c immer so irgendwo zwischen 7% und 9% (Ok, nicht grandios, aber erst einmal ok für mich!)!

 

 

Ja, das war so das erste Jahr nach der Diagnose!

 

Heute bin ich ja mit meiner Therapie schon viel weiter (Pumpe plus rtCGM) und selbstbewusster - ich habe keinen festen Spritzplan, keine festen Essenszeiten. Wenn ich beobachtet habe, dass meine Basalrate nicht stimmt, bastel ich da selbst in kleinen Schritten herum.

Ich rechne selbst meine Be-Faktoren und meine Korrektur-Faktoren aus.



Aber,...

... das hat auch alles sehr lange gedauert, bis ich da hingekommen bin.


Hier auf meinem Blog möchte ich allen Diabetikern Mut machen, Diabetes ist eine ernsthafte chronische Erkrankung, aber durchaus zu händeln.


Also auf diesem Wege - lasst euch nicht vom Diabetes bestimmen, wo es lang geht - lebt mit ihm zusammen als Partner!

 

 

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