Ostseeurlaub - #urlaubzucoronzeiten

Der komplette Lockdown ist vorbei, die Sommerferien in Deutschland liegen hinter uns, die Arbeit und die Schule hat uns wieder.

Die Schule als Präsenzunterricht, die Kita im Regelbetrieb. Am Ende der Sommerferien gingen die Coronafallzahlen einmalhoch und dann wieder runter.

Bottrop war Coronafrei. 

Also doch Herbsturlaub?

Ja, wollten wir. Da unser Töchterchen nicht soooo gerne Wandern geht, fiel ein Roadtrip mit nem Campervan ins Wasser.

Da haben wir nach Ferienwohnungen geschaut. 

Föhr schon ausgebucht. Holland, da wo wir ggf hin wollten - schon ausgebucht. gefunden haben wir dann ein Häuschen mit Kamin und Sauna in Börgerende - genau das richtige für den Herbst.

Zu Fuß einen Kilometer vom Strand entfernt - ja nehmen wir.

Kurz vor den Ferien stiegen die Coronafallzahlen leider wieder. Mittlerweile galt nicht nur das umliegende Ausland als Risikogebiet auch immer mehr Städte in Deutschland wurden zum Riikogebiet.

Geht d Urlaub überhaupt? Dürfen wir fahren.

Bottrop hatte zu Beginn unseres Urlaubs eine Wochenwert von 19,7. nicht schön, aber weit entfernt von den neuen CoronaHotspots.

Also konnten wir fahren, also genügend Masken einpacken und auf ins Ferienhaus.

 

 

 

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Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren.

 

 

Eine bekannte Outdoorapp wurde befragt - was gibt es dort für Touren, wo können wir wandern, wo fahren wir Rad.

Inger musste dringend noch shoppen und Hosen und Pullover kaufen - so nach dem Sommer mussten wir feststellen, dass vieles zu klein war.

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Und ich, ich musste noch zur Quartalsuntersuchung zum Diabetologen.

Erst zum Blutabnehmen, ein paar Tage später zur Besprechung.

 

ja, ich wusste es bereits, die Werte ließen zu wünschen übrig, die letzten Wochen, waren puh, sagen wir mal BESCHEIDEN.

Zusammen mit Britta überlegt ich woran es liegen könnte.

Basal, meinte sie, sei erst einmal ok. Sie schaute auf die Werte, die Uhrzeiten und die Tage. STRESS, sie schob das ganze auf Stress. Denn nicht nur Kohlenhydrate lassen den Blutzucker steigen auch vieles andere auch.

Also, war der anstehende Urlaub genau richtig. 

Runter kommen, keinen Stress machen, sich nicht unter Druck setzten und nicht stressen lassen.

Als kleine Motivation bekam ich noch die Möglichkeit, für ein paar Tage die neue Pumpe von Insulet zu testen - den Omnipod Dash.

Feines Gerät muss ich sagen - einfach zu bedienen, da es wie ein Smartphone funktioniert -- und das hat man ja irgendwie öfter in der Hand und kennt sich mit der Bedienung aus.

 

Stress, woher kommt er?

Mache ich ihn mir? Habe ich zu hohe Ansprüche an mich? 

Britta meinte, da kämen die Ferien ganz passend.

Einfach mal den Kopf frei pusten lassen.

Weiter hatte sie die Idee das neue Insulin Lyuemjev zu testen. 

Bin gespannt wie es funktioniert. Weiter hatte ich zwei Rezepte in der Tasche - Folgeverordnung für das CGM und Umversorgung auf den Dash - ja, die KK hatte nichts dagegen.

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Also stand dem Urlaub nichts mehr im Wege, außer die klassischen Vorbereitungen: Wäsche parat legen, noch das ein oder andere Teil kaufen, Kühlschrank leer bekommen und schlussendlich Koffer packen.

 

Börgerende im Sommer 2018 während unserer Radtour
Börgerende im Sommer 2018 während unserer Radtour

Als wir uns dann näher mit unserem Urlaubsort auseinandergesetzt haben und auf Maps geschaut haben, wo es denn hingeht, mussten wir feststellen, dass wir die Gegend schon kennen.

Stephan und ich haben in Börgerende einen Stopp eingelegt - auf unserer Ostseeradtour.




10.10.2020  

 Nun aber geht es mit den Kids und den Rädern auf dem Dach los.

Die Koffer gepackt, die Brötchen geschmiert, ab auf die Autobahn.

Die ersten Kilometer lief es ganz gut. 

Aber ab der A1 naja, reden wir lieber nicht drüber. 

Ein erstes Frühstück dann im Auto. 

Das neue Insulin mal auf Herz und Nieren prüfen. 


Die Fahrt bis Börgerende-Rethwisch - der Wahnsinn.

Hamburg, so eine schöne Stadt. Aber eh man da mal dran vorbei ist. 

Allein bis Hamburg hat es 7 Stunden gedauert. 

Die gesamte Fahrt dann 9,5 Stunden. 

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Was das Testen des Insulins Lyumjev angeht, war ich froh, endlich angekommen zu sein. 

Das brannte nach 1,5 Tagen an der Setzstelle des Pods so dermaßen, dass ich mir einen neuen Pod setzen musste. 

Also, wohl nichts für mich.

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Lennart und ich sind dann erst einmal einkaufen gefahren. 

Hunger hatten wir schon noch. 

Wir haben Baguettes aufgebacken und allerlei leckere andere Sachen gegessen. 

Nach einem gemütlichen Abend auf der Couch ging es dann ins Bettchen. 


11.10.2020

Man, waren wir früh wach. 

Ok, der Bäcker hat ja ab 7.00 Uhr geöffnet. 

😉

Lennart und ich fuhren mit den Rädern dann auch wirklich schon gegen 8.00 Uhr dort hin. 

Nach einem richtig gemütlichen Frühstück ging es dann aber auch schon sofort los. 

Wir wollten das Wetter ausnutzen. 

Sonne, was will man mehr. 

Also machten wir uns auf den Weg zum Strand. 

Dort ging dann so jeder seinen Interessen nach. 

Inger und ich spazierten durchs Wasser, natürlich mit Gummistiefeln

(Stephan hat sich getraut und ist barfuß ins Wasser.).

 

Und... Inger und ich haben beide einen Hühnergott gefunden.

Mit meinen 42 Jahren und 362 Tagen war das mein erster Hühnergott. Inger hat ihren ersten Hühnergott mit gut 11 Jahren gefunden.

Dafür ist meiner aber so klein, das ich diesen als Anhänger an einer Kette tragen kann. Wäre für Inger ein wenig schwer.

 

Die Herren waren damit beschäftigt, die Matte fliegen zu lassen. Na ja, bei dem bisschen Wind eher schwierig. 

Am Nachmittag drehten wir eine Runde durch den Ort, schleckten ein Eis und nutzten dann bei aufziehenden Wolken unsere Sauna. 

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Was den Diabetes angeht, hatte ich heute richtig gute Werte. 

Eine Hypo nach dem Strandbesuch, aber sonst ziemlich gut. 

einmal kurz auf 200 mg/dl  und sonst immer im Zielbereich zwischen 70 mg/dl und 180 mg/dl.

Die Hautreaktionen vom Lyumjev sind auch wieder verschwunden und das Humalog läuft wieder. 

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12.10.2020

Gefrühstückt wurde ziemlich früh, so dass wir zügig aufs Rad kamen. 

Wir hatten Rostock als Ziel. Auf Google rund 20 Kilometer entfernt von Börgerende-Rethwisch. 

Aber, als wir dort ankamen, hatten wir 37 Kilometer auf dem Tacho. 

Hungrig machten wir uns auf den Weg in die L'Osteria, erstmal ne kleine Pizza essen.

Gut gestärkt ging es durch die City, Richtung Bahnhof. 

Den Rückweg haben wir geteilt. Erst mit dem Zug bis Bad Doberan und dann mit dem Rad weiter zum Ferienhaus.

Dort angekommen stand Sauna und Kamin auf dem Plan. 

 

 


13.10.2020

Richtig lange geschlafen haben wir. Danach dann ein gemütliches Frühstück und ab auf die Räder, aber nur zum Strand bei uns im Ort. 

Fotos machen, Rollschuh fahren, chillen,...

Weiter ging es mit dem Rad nach Heiligendamm. Dort wollten wir die Fischbrötchen testen. 

Im Nachhinein können wir sagen: Hat sich gelohnt! Lecker.

Zweimal Backfisch, einmal Matjes, einmal Brathering. 


Später sind wir zurück zum Haus - Stephan und Lennart schon zum Chillen, Inger und ich sind noch kurz einkaufen gefahren.

Und dann stand für alle chillen, Sauna und Kamin auf dem Programm. 


14.10.2020

Heute, ein super stürmischer Tag. Da haben wir uns gegen die Räder und für das Auto entschieden 

Heute ging es nach Rerik, wo leider kein Strand mehr war. Alles voll mit Wasser und Wellen. Der Sand peitschte einem ins Gesicht. 

Wir haben dann eine Runde durch den Ort gedreht und sind dann am Haff, wo es deutlich ruhiger war zurück zum Auto gegangen, um dann nach Wismar zu fahren. 

Wismar haben wir vor zwei Jahren nicht auf dem Weg gehabt, da alles ausgebucht war. Heute dann als Tagesausflug. Dort angekommen, ging es erst einmal Fisch essen. Danach haben wir einen Rundgang durch die Altstadt gemacht. Schönes Städtchen muß ich sagen. 

Viele alte Gebäude - gebaut aus Backsteinen. Sehr schön.

 

Abends ging es für mich und Lennart ne Runde in die Sauna. 

Stephan und Inger kümmerten sich um meine Geburtstagsmuffins. 

Inger backt ja schon ziemlich gerne. 

Sie ist immer wieder auf Sallyswelt, dort sucht sie sich leckere Rezepte. 

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Diabetestechnisch lief es heute nicht so gut. 

Viele hohe Werte. 

Keine Ahnung warum. 

Aber morgen ist ein neuer Tag. 

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15.10.2020

Da ist er, der Tag der Tage. Wieder einmal ein Jahr älter.

Am Morgen wurde ich von meinen Lieben überrascht. Es gab ein leckeres Frühstück mit Rührei, frischen Brötchen, selbstgebackenen Muffins und Geschenken.

Die Kids haben mir ein Ankershirt geschenkt, danke ihr Lieben.

Und dann stand da noch ein riiiiiiesen Karton. 

Jaaaaaa, für mich.

Drin in dem Karton war...

 

...  ja, eine Bosch Mum 5! Eine neue Küchenmaschine.

Viele Frauen freuen sich vielleicht nicht über Haushaltsgeräte, ich schon. Ich koche und backe ja schon sehr gerne, wie ihr wisst.

Nach diesem ausgedehnten Frühstück sind Stephan und Inger erst einmal Obst kaufen. 

Wir haben die neue Maschine eingeweiht und einen Smoothie gemacht.

 

Später ging es an den Strand - Drachen steigen.

Also, der große Drachen von Stephan - geht nicht, viel zu stürmisch, meine Matte - Aufhängung gerissen, Stephans kleiner Drachen - Ja, der fliegt. Obwohl Lennart sich da auch schon ganz schön dolle reinhängen musste.

Inger und ich spazierten in der zeit ein bisschen mit den Gummistiefeln durchs Wasser und haben da noch mal den ein oder anderen Hühnergott gefunden.

Und wie man so schön sagt: Seeluft macht hungrig - da gab es mittags erst einmal ein Fischbrötchen.

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Aufgestanden bin ich heute mit einem Wert von 129 mg/dl, womit ich echt zufrieden bin. 

Heute sind mir die Werte auch irgendwie ganz egal, Hauptsache es läuft einigermaßen. Wenn es nicht so läuft, wie ich es mir sonst vorstelle, was solls. Geburtstag ist nur einmal im Jahr.



Und dann auch noch das:

Irgendwann ist immer das erste Mal.

Bei mir hat es 12 Monate gedauert.

Wir sind heute gemütlich zum Restaurant spaziertum meinen Geburtstag zu feiern.

Dort angekommen, mein erster Griff in die Handtasche: Handy und PDM rausholen. Oh, da war gar kein PDM.

Shit.

Mein Notfall-Immer-Dabei-Täschchen war dabei. Glück gehabt.

Da drin, immer meine angefange Insulinflasche und auch Einwegspritzen.

Also ganz OldSchool heute beim Griechen den Bolus gespritzt.

Insgesamt drei Mal.

Vor der Vorspeise, vor dem Hauptgang und danach.

Ärgerlich, aber es geht.

Was mich eher nervös machte, dass der Pod anfängt piepen und ich ihn nicht deaktivieren kann.

Aber, gut gegangen. 

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16.10.2020

Der Sturm ist vorbei. 

Also, erstmal frühstücken und dann ab zum Strand, Bernstein suchen.


Mit Bernstein war wohl nichts, aber einen neuen Hühnergott habe ich gefunden. 


Stephan und die Kids haben die Drachen steigen lassen. 

Meine Matte hatten wir zuvor repariert und mit Stephans Schnüren konnte sie geflogen werden. 

Aber nur kurz, dann landete sie in den Büschen. Irgendwie blendete die Sonne wohl ziemlich. 

Also haben die drei wieder alles eingepackt - außer meine Handschlaufen. Da bekomme ich wohl ein paar neue.


Nach dem Strand und Drachen fliegen ging es auf ein Fischbrötchen auf den Deich. 


Den Nachmittag haben wir mit Spielen, Packen und Sauna im Haus verbracht. 


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Über meine Werte sprechen wir lieber nicht. Ich sage nur: "Weiblicher Zyklus lässt grüßen!"

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17.10.2020

So, das war er auch schon. 

Unser Urlaub ist um. Wir hatten eine schöne Woche an der Ostsee. Sehr schöne und ruhige Gegend dort. Wir brauchen nicht den großen Rummel. Die Ruhe und die Natur reichen uns. 


Die Koffer müssen noch ausgepackt werden und Wäsche gewaschen werden. 


Dann werden die Tage die Räder geputzt und können sich dann auf die ein oder andere Tour im Herbst noch freuen. 


Kennt ihr noch Tetris? Können wir ganz gut, würde ich sagen. 


Was Corona angeht, so merkt man dieses hier oben an der Küste nicht wirklich.

In Geschäften trägt man Maske, am Strand und in der Natur ist man fast alleine  - viel ist hier nicht los.

Während ganz NRW gerade wieder drastisch mit den Zahlen in die höhe steigt, machen wir uns ein paar schöne Tage.

Schon irgendiwe seltsam, wenn man die Nachrichten so beobachtet. überall steigen die Zahlen. Viele Städte werden zum Risikogebiet, die NL sind nun komplett als Risikogebiet eingestuft, die Maßnahmen werden wieder strenger und dann schaut man nach Bottrop und ...

ein Wert von 17 Neuinfektionen pro 100000 Einwohnern in einer Woche.

In allen Städten um un herum liegt der Wert deutlich höher, das ganze Land ist gefühlt rot und wir liegen im grünen Bereich.



So, der 16.10. das ist der Tag der Tage, auch in Bottrop ist die erste Warnstufe erreicht. 

Nicht, dass man unbedingt darauf gewartet hat, aber seltsam war es schon, dass überall die Zahlen in die Höhe gingen, nur bei uns nicht.

Warten wir ab, was noch kommt.


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